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Der Brennholzpreis hängt von mehreren Faktoren ab, wie der Holzart, dem Trocknungsgrad, der Verarbeitung und den Transportkosten. Regionale Unterschiede und die Nachfrage beeinflussen ebenfalls den Preis, besonders in der Heizsaison.
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Steffen Rotner 0172 / 6082805
Am Anfang der Produktionskette steht die Rohholzbeschaffung. Der Einkaufspreis von heimischen Hölzern beeinflusst in einem hohen Maß den Endkundenpreis. Bis das Holz zur Abholung am Waldrand gelagert werden kann, vergehen Jahrzehnte und unzählige Arbeitsschritte sind vonnöten.
Das beginnt mit der Pflanzung der Setzlinge. Die jungen Bäumchen müssen mehrmals selektiert werden, die sogenannte Durchforstung. Bis dahin entstehen für den Waldbesitzer ausschließlich Kosten. An einen Ertrag ist noch lange nicht zu denken. Haben die Bäume ihre gewünschte Stärke erreicht, müssen sie gefällt und anschließend aus dem Bestand an den Forstweg gerückt werden. Diese Arbeiten schmälern noch einmal den Gewinn des Waldbesitzers. Am Ende bleibt nur noch ein ganz geringer Teil des Verkaufspreises als Ertrag übrig.
Bis auf wenige Ausnahmen werden die geernteten Hölzer auch im nahen Umfeld des Waldes weiterverarbeitet. Anders als bei Gas, Öl oder Pellets bleibt die gesamte wirtschaftliche Kaufkraft in der Region.
Fazit: Gemessen am Aufwand ist der Preis für unseren heimischen Rohstoff viel zu gering.
Mit speziellen Lastkraftwagen wird das Rohholz zum verarbeiteten Betrieb gebracht. Die Hölzer sind in der Regel für die vorhandenen Säge – Spalt- Automaten auf Durchmesser und Länge vorsortiert.
Die LKW müssen über einen leistungsfähigen Ladekran verfügen, um das Holz im Wald ohne fremde Hilfe aufladen zu können. Die Lastwagen müssen über weitere zusätzliche Ausrüstungen verfügen, die ein normaler handelsüblicher LKW nicht benötigt. Das sind insbesondere zusätzliche Antriebsachsen, um auch auf schlecht ausgebauten Waldwegen halbwegs sicher fahren zu können. Diese Ausrüstung ist nicht nur teuer, sondern macht den LKW auch schwerer.
Fazit: Der hohe Anschaffungspreis von weit über 200.000 € und die geringe Nutzlast wirken sich negativ auf die Frachtraten aus. Je nach Entfernung fallen für einen Schüttraummeter 6,00 € und mehr an.
Schon lange ist es nicht mehr möglich, Brennholz auf der freien Wiese herzustellen. Lärmschutz und Umweltauflagen zwingen die Brennholzbetriebe dazu, sich in Industriegebieten anzusiedeln. Das hat natürlich seinen Preis.
Neben dem Grunderwerb müssen auch die Kosten für die Betriebsausstattung auf den Brennholzverkaufspreis umgelegt werden. Zu diesen Kosten addieren sich noch die Aufwendungen für Steuern und Abgaben. Aber damit ist noch nicht Schluss. Berufsgenossenschaft, Industrie- und Handelskammer und etliche Versicherungen müssen ebenfalls bedient werden.
Kernstück eines jeden Brennholzbetriebes ist der Sägespaltautomat. Die Zeit von Motorsäge und Spalthammer gehören längst der Vergangenheit an. So eine Halb- oder vollautomatische Maschine kostet auch schon mal 100.000 € und mehr. Dazu kommt eine nicht unerhebliche Anzahl von überdachten Lagerflächen, um das trockene Holz zwischenzulagern.
Fazit: Neben dem Einkaufspreis für die Rohware bilden die Gebäude und Betriebseinrichtungen einen weiteren dicken Brocken bei der Kalkulation des Verkaufspreises.
Die Herstellung von qualitativ hochwertigem Brennholz ist eine handwerkliche Tätigkeit. Wie für jede handwerkliche Tätigkeit bedarf es neben Maschinen und Ausrüstungen zur Arbeitsunterstützung hauptsächlich den Faktor Mensch. Dieser will natürlich wie jeder andere Arbeitnehmer auch gerecht entlohnt werden. Aber nicht nur der tatsächliche Lohn ist zu berücksichtigen, sondern auch die Kosten für Urlaub, Weiterbildung, Krankheit und persönliche Arbeits- und Schutzausrüstung.
Holz ist ein schwerer Werkstoff. Ein Kubikmeter frisches Buchenholz wiegt schon mal 1000 kg und mehr. Um diese Gewichte händeln zu können, bedarf es unbedingt technischer Hilfsmittel. Neben dem eigentlichen Sägespaltautomaten kommen je nach Betriebsausrichtung Gabelstapler, Teleskoplader oder Kranfahrzeuge zum Einsatz. Förderbänder übernehmen oft den innerbetrieblichen Transport. Fertiges Scheitholz muss zur Auslieferung verladen werden und wird zum Erreichen einer erstklassigen Qualität vorher von Rinden und sonstigen Kleinteilchen gereinigt.
Für die Produktion wird aber neben dem Menschen und den Maschinen auch noch Energie benötigt. Um aus einem Stamm ofenfertiges Scheitholz produzieren zu können, sind Kräfte von mehreren Tonnen notwendig. Die benötigte Stromstärke verursacht nicht nur beim Betrieb der Maschinen erhebliche Kosten, sondern stellt auch hohe Ansprüche an die Auslegung der elektrischen Anlage, was dann seinen Preis hat.
Fazit: Trotz des hohen Aufwandes sind die Kosten mit unter 10,00 € pro Schüttraummeter recht günstig.
Als Verbraucher sind wir es gewohnt, dass bis auf wenige Ausnahmen die benötigten Waren immer ausreichend und in guter Qualität verfügbar sind. Diese Anforderung stellt der Verbraucher auch an das Produkt Brennholz. Kaum jemand bevorratet seinen Brennholzbedarf auf zwei, drei Jahre im Voraus. Selbst der Bedarf für eine Heizperiode wird oft nicht in einer Charge beschafft. Darauf müssen sich die professionellen Brennholzhändler einstellen.Da Brennholz aber nicht einfach so auf Zuruf gefertigt werden kann, ist es notwendig, einen gewissen Vorrat an sofort brennbarem Scheitholz zu bevorraten. Hier unterscheidet sich der Premium-Brennholzhändler von den vielen auf dem Markt agierenden Nebenerwerbsbetrieben. Diese verfügen in der Regel nicht über ausreichende Lagerflächen, über notwendige Produktionskapazitäten und oftmals auch nicht über das erforderliche Kapital. Nach dem Motto: Wenn es alle ist, ist es halt alle. Das dies nicht unbedingt kundenfreundlich ist, darüber braucht man nicht zu streiten. Allerdings können diese Händler ihre Ware meistens zu einem günstigeren Preis anbieten, da der Kostenfaktor „Bevorratung“ und die damit verbundene Liefertreue entfällt.
Fazit: Der schönste Kaminofen taugt nichts, wenn man kein Holz zum Verbrennen hat. Ständige Lieferbereitschaft hat seinen Preis. Dieser ist aber oft nur geringfügig höher, als die nicht ständig verfügbare preiswertere Ware.
Der Gesetzgeber hat in der 1. BImSchV klar festgelegt, ab welchem Wert Brennholz als trocken gilt und somit in einem Kaminofen verbrannt werden darf. Das Holz muss einen Feuchtegehalt von unter 25 % haben. Je trockener das Holz ist, desto höher ist der Heizwert. An der Luft bei richtiger Lagerung getrocknet, liegt der Feuchtegehalt bei ca. 15 %. Dieser Wert kann sowohl nach unten, als auch nach oben leicht schwanken, da Holz immer wieder Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und im Umkehrschluss auch wieder abgeben kann. Es gibt zwei Möglichkeiten der Holztrocknung. Zum einen ist dies die Trocknung auf natürlicher Weise an der Luft. Dafür benötigt man eine enorme Stellfläche und einen langen Zeitfaktor. Zum anderen kann man das feuchte Holz unter Zuhilfenahme von Wärme und einem Luftstrom technisch trocknen. Dafür braucht man wenig Platz und der Trocknungsprozess dauert nur wenige Tage. An dieser Stelle wollen wir nicht das Für oder Wider der entsprechenden Trocknungsmethode beleuchten, sondern nur den Faktor Kosten betrachten.
Egal, wie der Händler sein Holz trocknet: er muss dafür immer Geld in die Hand nehmen. Bei der technischen Trocknung muss die Wärme und der Strom für das Gebläse bezahlt werden. Trocknet man das Holz an der Luft, müssen die Kosten für die Lagerbehälter, für den Platzbedarf und für das aufwendigere Handling berücksichtigt werden.
Fazit: Trockenes, sofort brennbares Scheitholz ist gut und gerne 10,- € teurer als vergleichbare Ware zum Selbsteinlagern.
Die Zeiten, in denen man sein Brennholz mit einem Traktorgespann auf den Gehweg gekippt bekommen hat, gehören weitestgehend der Vergangenheit an. Heute wird meistens trockenes, sofort brennbares Scheitholz gekauft. Die georderten Mengen können auf kleinen Lieferfahrzeugen transportiert werden. Es gibt schon etliche Brennholzhändler, die für diese Tätigkeit spezielle für den Scheitholztransport entwickelte Fahrzeuge verwenden. Damit sind sie in der Lage, die Ware witterungsunabhängig anzuliefern, da sie direkt in einer Garage oder unter einem Carport abladen können. Aber Service am Kunden geht weit über die Anlieferungsmethode hinaus. Pünktlichkeit ist ein weiterer wichtiger Schritt, den Kunden zufrieden zu stellen. Dafür ist eine nicht zu unterschätzende Logistik erforderlich, die natürlich auch seinen Preis hat. Ein regelmäßig besetztes Büro ist eine Grundvoraussetzung dafür. Ohne eine EDV mit entsprechender Software sind größere Mengen kaum mehr händelbar.
Zum Ausliefern gehört aber vorweg die Beladung des Fahrzeuges. Dieser Arbeitsschritt ist oft mit einer letzten Reinigung der Ware gekoppelt.
Fazit: Verladeeinrichtung, Reinigungssystem, Auslieferungsfahrzeug und die notwendige Logistik schlagen sich ebenfalls auf die Preiskalkulation nieder.
Brennholzhändler und Brennholzproduzenten sind keine Berufe, zu deren Ausübung man eine entsprechende Ausbildung oder gesetzliche Qualifikation benötigt. Daher ist es nicht verwunderlich, wieviel Schwachsinn teilweise von einigen Brennholzhändlern verbreitet wird. Stellvertretend seien da nur die unterschiedlichsten Umrechnungsmethoden unter den verschiedenen Maßeinheiten erwähnt. Keiner dieser Umrechnungsfaktoren hält einer ordentlichen Überprüfung stand. Stattdessen bewegen sie sich ausschließlich im Bereich der Spekulationen. Ganz Wilde rechnen nicht nur von einer Größe auf die andere Größe um, sondern rechnen vom Festmeter über mehrere Station bis hin zum einzelnen Holzscheit herunter. Mehr Verwirrung ist dann kaum noch zu produzieren.
Der Bundesverband Brennholzhandel und Brennholzproduktion e.V. hat nicht nur die heute allgemein gültigen Qualitätskriterien für Scheitholz entwickelt, sondern stellt immer wieder Themen im Zusammenhang mit Brennholz auf den Prüfstand. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse stellt er seinen Mitgliedern in Form von Schulungen und Mitteilungen zur Verfügung. Brennholzhändler, die Mitglied im Bundesverband sind, verfügen über einen hohen Wissensstand rund um das Thema Brennholz. Einige Betriebe nutzen die Möglichkeit, sich durch das Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V. zertifizieren zu lassen. Diese Betriebe bieten ein Höchstmaß an Beratungsqualität.
Fazit: Wenn es auch nur wenige Euro sind, die für Aus- und Weiterbildung anfallen, so müssen sie bei der Kalkulation mit berücksichtigt werden.
Die vorstehenden Bilder geben einen Überblick der verschieden Faktoren, die zur Berechnung des Scheitholzpreises relevant sind. Die Aufteilung der einzelnen Anteile in Prozent an der Gesamtsumme können sich natürlich von Betrieb zu Betrieb in ihrer Wertigkeit verschieben. Regional gibt es Unterschiede in den Steuern und Abgaben. Das gilt auch für den Einkaufspreis von Rohholz. Je nach Schwierigkeit der Topographie erhöhen sich die Kosten für die Holzernte. Am Ende bleiben aber die aufgezählten Kostenfaktoren in der Summe für alle ordnungsgemäß angemeldeten Brennholzhändler gleich.
Anders sieht es bei „Betrieben“ aus, die den Brennholzhandel nur als Zubrot zu einer regulären Arbeit betreiben. Ein Großteil davon hat noch nichtmal ein Kleingewerbe angemeldet. Wenn dies der Fall ist, werden gesetzliche Anforderungen und Auflagen einfach umgangen. Bestes Beispiel dafür sind die „Betriebsstätten“. Da wird an Stätten produziert, für die es weder eine Genehmigung, geschweige denn einen ordentlichen Bauantrag gibt. Da diese Betriebe in der Regel nur kleine Mengen produzieren, entfällt eine teure Lagerhaltung. In Aus- und Weiterbildung wird schon gar nicht investiert. Erheblich sparen diese Betriebe bei den Steuern und Versicherungen. Kleinstbetriebe brauchen keine Mehrwertsteuer abzuführen, wenn diese überhaupt angemeldet wird. Krankenversichert ist man über die reguläre Arbeit. Beiträge zur Berufsgenossenschaft und zur Handelskammer entfallen gänzlich. Diese Aufzählung könnte man um ein Vielfaches erweitern. Wenn einem das als Verbraucher völlig egal ist, ob sich der Lieferant an den allgemeinen Kosten unserer Gesellschaft beteiligt, solange nur der Preis schön billig ist, kann billig ganz schön teuer werden.
Jeder ordentliche Betrieb verfügt über eine Haftpflichtversicherung. Schnell ist bei der Brennholzanlieferung mal ein Mauerpfeiler beschädigt, oder eine Ölleckage des Auslieferfahrzeuges verunreinigt Ihr teures Pflaster. Von Personenschäden ganz zu schweigen. Auweh, wenn dann der Lieferant nicht versichert ist und man versuchen muss, von einer Privatperson seinen Schaden ersetzt zu bekommen.
Eine Betriebshaftpflichtversicherung ist recht teuer, auch darum hat Brennholz seinen Preis.
Bundesverband Brennholzhandel und Brennholzproduktion e.V.
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